Shoppingmalls zu Sorgezentren
An vielen Orten stehen Einkaufszentren teilweise oder ganz leer, mitten in Kiezen, Einkaufsstraßen und Innenstädten. Langfristige Nutzungskonzepte fehlen, während es Menschen an dem mangelt, was sie für ein gutes Leben brauchen: Kinderbetreuung, Gesundheitseinrichtungen Lebensmittelversorgung, Beratungsstellen. Die Initiative „Sorge ins Parkcenter“ will aus dem fast leeren Parkcenter in Berlin Treptow ein Sorgezentrum machen. Auf der Konferenz wollen wir gemeinsam an dieser Utopie weiterarbeiten. Wie kann die Transformation der sterbenden Konsumtempel zu blühenden Anlaufstellen für alle mit Sorgearbeit zusammenhängenden Anliegen in unseren Kiezen gelingen?
Wie können wir Shoppingmalls und andere Gewerbeimmobilien aus dem privaten Eigentum befreien - und wie finanzieren wir das? Wie können unsere Zentren in Zukunft demokratisch verwaltet werden? Und wie wollen wir Sorgearbeit künftig in unseren Sorgezentren organisieren?
Die Care-Krise und den Leerstand von Einzelhandelsflächen von unten angehen, das macht die Kampagne “Sorge ins Parkcenter” aus Berlin mit ihrer Kritik an Immobilienspekulation und der Forderung nach wohnortnaher Sorgeinfrastruktur. Am konkreten Fall eines seit Jahren zu etwa 60% leerstehenden Einkaufszentrums, entwirft die Gruppe die Realutopie von nachbarschaftlichen Zentren in demokratischer
Selbstverwaltung in denen die alltägliche Sorgearbeit unkommerziell, gemeinschaftlich und auf kurzen Wegen ebenso ihren Platz finden kann, wie institutionalisierte Betreuungs- und Pflegearbeit.